Restmüll
Wann ist es zu viel?
Sie ist die wohl bekannteste Tonne Wiens. Der schwarze Körper, der orange Aufkleber – viele wissen es sofort: Es handelt sich um die Restmülltonne. Doch wie viel Restmüll landet täglich in Wien in der Tonne? Was passiert danach und stimmt es, dass wir in Zukunft vielleicht sogar ein Restmüllproblem haben werden?
ZUERST WIRD’S HEISS
Alleine in Wien landen jeden Tag etwa 2.000 Tonnen Restmüll in den 3 Müllverbrennungsanlagen Spittelau, Flötzersteig und Pfaffenau. Das entspricht einem Gewicht von etwa 15 Blauwalen! Pro Wiener*in bedeutet das eine jährliche Restmüllmenge von 280 Kilogramm.
Der Restmüll landet dabei genauso, wie er von zu Hause abgeholt wird, im Feuer der Müllverbrennungsanlagen. Das Gerücht der Vorsortierung hält sich hartnäckig, ist jedoch falsch. Jede Dose, Plastikflasche, Batterie oder Lampe im Restmüll wird mitverbrannt. Das bedeutet im Umkehrschluss – bitte unbedingt im Vorhinein trennen! Wie der Name schon verrät, wird im Restmüll der Rest entsorgt, welcher nicht getrennt in den Altstoffbehältern oder am Mistplatz gesammelt wird.
In der Müllverbrennungsanlage angekommen wird der Restmüll bei etwa 850 Grad Celsius für 1 Stunde verbrannt. So werden sämtliche Schadstoffe zerstört und Strom und Fernwärme für Hunderttausende Wiener Haushalte gewonnen. Was nach der Verbrennung übrig bleibt, sind Asche und nicht brennbares Material, die Schlacke.
ASCHE, SCHLACKE UND – GEFÄHRLICHE ABGASE?
Bei der Verbrennung entstehen nicht nur Asche und Schlacke. Wie für viele Wiener*innen schon von weitem sichtbar, „dampft“ es auch aus dem Kamin der Müllverbrennungsanlage. Kommen da nicht gefährliche Abgase heraus? Nein, hier können wir beruhigen. Der Verbrennungsprozess wird streng überwacht! Modernste Abgasreinigungstechnologien filtern die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase. Somit können die gesetzlich festgelegten Grenzwerte der Emissionen um bis zu 95 % unterschritten werden! Die für uns sichtbare „Wolke“ über dem Kamin besteht daher zu einem großen Teil aus Wasserdampf.
Turmfalken können die gute Luftqualität im Umfeld der Müllverbrennungsanlagen bezeugen! Sie brüten jedes Jahr unterhalb der goldenen Kugel der Müllverbrennungsanlage Spittelau. Für ganz Interessierte: Auf Wien Energie findest du die aktuellen Abgas-Emissionsmesswerte der Wiener Müllverbrennungsanlagen – mit den jeweiligen Grenzwerten. Hier kannst du dir selber genau ein Bild machen, wie stark die festgelegten Grenzwerte unterschritten werden!
DER WEG AUF DIE DEPONIE
Asche und Schlacke werden mit Sand, Wasser und Zement zu einem Beton gemischt. Dieser sogenannte Aschen-Schlacken-Beton wird auf der Reststoffdeponie Rautenweg im 22. Bezirk abgelagert, zu einem Berg aufgeschichtet und anschließend begrünt. Der Berg ist bereits 40 Meter hoch – bis auf 75 Meter darf er noch wachsen. Unseren Berechnungen nach könnte die Deponie bei gleichbleibendem Müllaufkommen noch ungefähr bis zum Jahr 2065 verwendet werden.
WAS PASSIERT, WENN DIE DEPONIE VOLL IST?
Eine Frage, auf die wir bis jetzt noch keine konkrete Antwort haben. Für eine neue Deponie bräuchte man einen passenden Platz. Dieser braucht nicht nur die entsprechende Größe, sondern auch bauliche Maßnahmen zur Sicherung der Deponie. Allerdings ist das in Wien nicht so leicht.
Fakt ist: Wir produzieren zu viel Müll. Daher unser Appell an euch – bitte trennt und noch wichtiger – versucht, Müll zu vermeiden! Dann können wir nicht nur die Deponie länger nutzen, sondern auch Gutes für die nachfolgenden Generationen tun.
ÜBRIGENS…
Restmüll reduzieren und Altstoffe richtig trennen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für dein Geldbörserl! Jeder Haushalt zahlt – je nach Größe der Restmülltonne – eine Restmüllgebühr. Die Entsorgung von Altstoffen wie Altpapier, Leichtverpackungen und Dosen sowie Biomüll ist jedoch gratis! Auch die Abgabe von Sperrmüll, Elektroaltgeräten, Problemstoffen et cetera bei den Mistplätzen ist kostenlos.
Du hast noch immer Fragen oder bist einfach neugierig geworden und möchtest du mehr über Mülltrennung und Recycling erfahren? Dann klicke dich durch unsere weiteren Blogbeiträge oder erkundige dich telefonisch beim Misttelefon (01 546 48).