Standort Rinter – Alles neu!
Abfallwirtschaft auf höchstem Niveau
In unserem letzten Beitrag hast du alles über die Geschichte und den Neuanfang des „Standort Rinter“ kennen gelernt. Doch was sind nun genau die Aufgaben dieser vielen neu errichteten Anlagen? Hier erfährst du, was in einer Abfallbehandlungsanlage passiert, warum das 48er-Behälterlogistikzentrum für alle Wiener*innen so wichtig ist und was du selber an dem Standort alles entdecken kannst!
BEHANDLUNGSANLAGEN – ALLES DREHT SICH HIER UM MÜLL
Am Standort des ehemaligen Rinterzelts wurden ab 2018 neue, moderne Betriebsgebäude mit unterschiedlichen Funktionen errichtet, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen und gemeinsam von der 48er und Wien Kanal genutzt werden. Die 48er trägt so zu einer gut funktionierenden und umweltfreundlichen Müllentsorgung der Stadt Wien bei! Wir möchten dir hier einen Einblick hinter die Kulissen geben, da diese Anlagen meist hinter verschlossenen Türen arbeiten.
Wusstest du, dass sich am Standort Rinter Österreichs größte Abfallbehandlungsanlage befindet? Mehr als 280.000 Tonnen Abfall werden hier jährlich sortiert, aufbereitet oder zwischengelagert. Zum Vergleich – im Jahr 2019 wurden 1.207.825 Tonnen Abfall durch die 48er in Wien gesammelt – das bedeutet, dass über 20% des Mülls früher oder später Station am Standort Rinter macht!
ZENTRUM DER GETRENNTEN SAMMLUNG
Von zentraler Bedeutung ist die Übernahme von Elektro- und Elektronikgeräten am Standort Rinter. Elektro-Altgeräte werden hier übernommen, zum Teil von Schadstoffen befreit und nach einer Zwischenlagerung befugten Verwertungs- und Entsorgungsbetrieben übergeben. So können Metalle und Kunststoffe deines richtig entsorgten, alten Handys oder Computers aufbereitet und zu neuen Gegenständen verarbeitet werden. Rohstoffe werden geschont, weniger Energie wird verbraucht – ein Plus für den Klimaschutz!
Auch Problemstoffe, die du auf jedem Mistplatz und bei den Problemstoffsammelstellen abgeben kannst, finden in der Zentralen Problemstoffsammlung Wien ein vorübergehendes zu Hause. Gewerbebetriebe müssen gefährliche Abfälle direkt an die Zentrale Problemstoffsammelstelle anliefern. Verwertbare Stoffe wie Speiseöle und CDs sowie Stoffe, die eine spezielle Behandlung benötigen wie Leuchtstoffröhren und Batterien, werden hier zwischengelagert, gegebenenfalls nachsortiert, verpackt und an befugte Verwertungs- und Entsorgungsbetriebe übergeben.
Weiters befindet sich auf dem Gelände des Standorts Rinter das Logistikzentrum für getrennte Wertstoffe. Das bedeutet, dass hier verschiedene verwertbare Stoffe wie Metalle, Glas und Holzabfälle zwischengelagert und zum Transport in Ballen vorbereitet werden, der per Bahn oder LKW stattfindet.
Zu guter Letzt können Gewerbe- und Industriemüll, aber auch Großmengen von Haushalten, zum Teil kostenpflichtig, am Standort Rinter abgegeben werden.
BEHANDLUNG VON VERBRENNUNGSRÜCKSTÄNDEN
Eine weitere bedeutende Anlage, die du am Standort Rinter findest, ist die Behandlungsanlage für Verbrennungsrückstände. Du weißt bestimmt, dass dein Restmüll in Wien in einer der drei Müllverbrennungsanlagen Flötzersteig, Spittelau und Pfaffenau, verbrannt wird, und zwar genauso, wie du ihn in die Mülltonne wirfst. Plastikflaschen, Papier, Getränkekartons, Biomüll und Glas sind daher für eine weitere Verwertung für immer verloren! Einzig Metalle können, in verminderter Qualität, dank dieser Behandlungsanlage rückgewonnen und in der Metallindustrie verwertet werden.
Die restlichen Verbrennungsrückstände (Schlacken und Asche) werden durch Zugabe von Zement, Sand und Wasser aufbereitet und als sogenannter „Aschen-Schlacken-Beton“ auf der Deponie Rautenweg, die sich gleich in der Nähe befindet, abgelagert. Denke deshalb bitte immer an die getrennte Sammlung deiner Altstoffe!
ZUHAUSE FÜR SAMMELBEHÄLTER
Auch das 48er-Behälterlogistikzentrum befindet sich am Standort Rinter. Um den Wiener*innen einwandfreie Mülltonnen zur Verfügung zu stellen, werden dort Behälter zur Sammlung von Restmüll und Altstoffen getauscht, gelagert, gewaschen, repariert und neu beklebt. Das Ganze basiert auf modernster, ökologischer Technik. Beispielsweise wird Energie zur Erwärmung des Waschwassers über Solarpaneele gewonnen sowie die Wärme aus dem Abwasser rückgewonnen.
EINKAUFSBUMMEL MIT ENTSORGUNGSMÖGLICHKEIT
All diese Anlagen übernehmen wichtige Aufgaben der kommunalen Müllentsorgung und tragen zum sauberen Stadtbild bei, sie arbeiten jedoch etwas versteckt im Hintergrund. Am Standort Rinter gibt es aber auch für jede*n von uns einiges zu entdecken! Haben sich bei dir zu Hause Problemstoffe angesammelt oder ist eure alte Couch schon ganz kaputt und ihr seid auf der Suche nach einer neuen? Am Standort Rinter kein Problem, hier kannst du Müllentsorgung und einen Einkaufsbummel ganz einfach verbinden!
Gleich neben dem Standort Rinter befindet sich der Mistplatz Percostraße, für Anrainer*innen die erste Anlaufstelle für Sperrmüll und Problemstoffe. In unserem neuen 48er-Tandler am Standort Rinter kannst du im Anschluss nach Herzenslust shoppen! Ob gleich eine neue Couch, Schi für den Winter oder spannende Brettspiele für den nächsten Spieleabend, Gegenstände, wofür andere keinen Gebrauch mehr haben, können dir Freude bereiten und du kannst ihnen ein zweites Leben schenken! Die genauen Öffnungszeiten findest du hier.
VON A WIE ABA BIS Z WIE Z-PROSA
Du siehst also, an diesem vielseitigen Standort ist einiges los! Von A wie ABA (Abfallbehandlungsanlage), B wie Behandlungsanlage für Verbrennungsrückstände, L wie Logistikzentrum für getrennt gesammelte Wertstoffe, über T wie Tandler, Ü wie Übernahme von Elektro- und Elektronikaltgeräten bis zu Z wie Z-Prosa (Zentrale Problemstoffsammlung) werden hier die unterschiedlichsten Aufgaben der kommunalen Abfallwirtschaft der Stadt Wien erfüllt!
Falls du noch immer Fragen hast oder einfach neugierig auf weitere spannende Themen geworden bist, kannst du gerne durch weitere Blogbeiträge schauen oder beim Misttelefon (01 546 48) nachfragen.